5 Aktivitäten im Nationalpark Schwarzwald

Wer wissen will, wie der Wald sich im Nationalpark Schwarzwald entwickelt, beginnt seine Erkundungstour am besten im Nationalparkzentrum Ruhestein in 900 Metern Höhe. Empfehlenswert ist die Anreise von Baden-Baden, Achern, Baiersbronn und Freudenstadt per ÖPNV. Der Eintritt in das Nationalparkzentrum mit Café, der Brücke der Wildnis und dem Aussichtsturm, der Galerie mit Wechselausstellungen und Tourist-Info ist frei. Die interaktive Ausstellung zum wilder werdenden Wald ist kostenpflichtig, der Einlass erfolgt in Gruppen von 15 Personen alle zehn Minuten. Nach dem Eröffnungsfilm können Besucher frei durch die Ausstellung streifen. Das Nationalparkzentrum (Ruhestein 1, 72270 Baiersbronn) hat aktuell von Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass in die Dauerausstellung ist um 15.40 Uhr möglich (Öffnungszeiten November bis April).

Auch für Wanderungen durch den Nationalpark ist das Nationalparkzentrum Ruhestein ein guter Ausgangspunkt. Etwa zu einem Highlight des Schutzgebiets: dem Wildseeblick. Über die Weiden am Skihang gegenüber des Nationalparkzentrums geht es hinauf zu den Grinden am Seekopf, zu Baden-Württembergs ältestem Bannwald und zum Wilden See.  Der insgesamt 5 Kilometer lange Rundweg führt anschließend mit Aussichten auf die Rheinebene zurück zum Nationalparkzentrum. Unbedingt sehenswert und zu Fuß zu erkunden sind im südlichen  Teilgebiet des Nationalparks auch die Allerheiligen-Wasserfälle mit der Klosterruine Allerheiligen bei Oppenau. An der Schwarzwaldhochstraße eröffnet zudem im Mai der neue Spechtpfad. Im nördlichen Teilgebiet lohnt sich für Familien besonders der Wildnispfad am Plättig – dort gehtʼs über dicke Stämme hinweg zur Pause im Adlerhorst.

Mountainbike, Gravelbike oder E-Bike: Der Nationalpark Schwarzwald darf auf den eigens ausgewiesenen Wegen auch auf zwei Rädern erkundet werden. Eine Besonderheit: Die Zwei-Meter-Regel gilt hier nicht, die 200 Kilometer Radwege im Schutzgebiet sind unabhängig von ihrer Breite ausgeschildert, werden aber auch von Wanderern genutzt, auf die Rücksicht genommen werden muss. Als Wegweiser dienen die blau-gelben „Gemeinsam Natur erleben“-Schilder oder die grün-weißen Markierungen der Landkreis-Radwege. Zahlreiche Vorschläge für entspannte und anspruchsvolle Touren durch und um den Nationalpark herum hat außerdem die Nationalparkregion auf ihrer Webseite www.nationalparkregion-schwarzwald.de zusammengestellt. Hier gibt es außerdem eine Übersicht fahrradfreundlicher Bett+Bike-Unterkünfte und von Fahrradverleihern.

Wer die Natur zu Fuß entdecken und zugleich etwas über sie lernen will, schließt sich am besten einer der vielen unterschiedlichen Rangertouren an, die der Nationalpark Schwarzwald anbietet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schutzgebiets nehmen etwa mit zu den Allerheiligen-Wasserfällen, zum Wilden See oder zum Wildnispfad und erklären dabei die Entwicklung des Waldes, die Tiere und Pflanzen, die darin leben, und den Arbeitsalltag eines Rangers. Anmeldungen sind im Kontaktformular unter den jeweiligen Angeboten im Veranstaltungskalender unter www.nationalpark-schwarzwald.de möglich. Auch individuelle Gruppenführungen sind für Schulen, Kindergärten und Erwachsene buchbar. In den Sommermonaten ist zudem die Rangerstation im Tonbachtal bei Baiersbronn jeden Donnerstag von 11 bis 15 Uhr von einem Ranger besetzt, der Fragen zur Wildnis beantwortet.

Spätestens seit der Youtube-Serie „7 vs. Wild“ liegen Bushcraft und Übernachtungen in freier Natur voll im Trend. Wildcampen ist im Nationalpark Schwarzwald zwar nicht erlaubt – doch hier liegen drei der insgesamt zehn Trekkingplätze des Nordschwarzwaldes. Am Seibelseckle, in der Nähe der Erdbeerlochwiese östlich von Allerheiligen sowie in der Nähe der Bösellbachhütte dürfen Camper maximal drei Zelte oder Tarps gleichzeitig aufschlagen. Die Trekking-Camps sind nur zu Fuß zu erreichen, es gibt eine kleine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen – sonst nur Natur. Ausrüstung, Verpflegung und Trinkwasser müssen selber mitgebracht werden. Buchungen sind von Anfang Mai bis Ende Oktober möglich. Übrigens: Die Plätze sind für Mehrtageswanderungen gedacht und müssen entsprechend nach einer Nacht wieder verlassen werden.